„Geschlechterdifferenzierende Arbeitsmarktanalysen
im Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg“
im Rahmen des Landes- und ESF-geförderten Projektes
“Gleichstellung der Geschlechter im ESF in Baden-Württemberg”
Laufzeit: Januar 2009 bis September 2011
Ausgangssituation und Ziele insgesamt:
Das Institut für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim unterstützt mit der Durchführung
geschlechterdifferenzierender Arbeitsmarktanalysen die Verfolgung des Querschnittsziels Gleichstellung
der Geschlechter im Europäischen Sozialfonds (ESF) in Baden-Württemberg. Da nicht nur die Wirtschafts-
und Beschäftigungsförderung sondern genauso Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter in der Zuständigkeit
aller AkteurInnen aller Ebenen, insbesondere der lokalen liegen, müssen sowohl in den zuständigen Landeseinrichtungen
und -institutionen als auch in den einzelnen Stadt- und Landkreisen die Strukturen und Wirkungen
geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung a) erkannt, b) bewertet und c) konzeptionell angegangen werden.
Die von der EU-Kommission geforderte Aufbereitung von Statistiken nach Geschlecht bleibt jedoch nur ein
erster Schritt. Mit dem Projekt „Geschlechterdifferenzierende Arbeitsmarktanalysen für alle (Arbeits-)Kreise
in Baden-Württemberg“ wurde vom ifm zunächst eine Grundlage geschaffen, um örtliche Initiativen zur Verfolgung
des Querschnittsziels Gleichstellung mit adäquaten Informationen zu unterstützen. So konnte durch den
Aufbau einer Datenbank (esf.uni-mannheim.de)
allen ESF-AkteurInnen, insbesondere den ESF-Arbeitskreisen (ESF-AK), zumindest umfangreiches Datenmaterial zur Verfügung
gestellt werden. Eine Weiterführung der Datenbank soll die Nachhaltigkeit der bisherigen Arbeiten sichern.
Im Verlauf des Projekts hat sich gezeigt, dass das Interesse an geschlechtersensiblen Daten weit über die
bisher betreuten (Modell-)Arbeitskreise hinausreicht, gleichzeitig aber vor Ort die erforderlichen Kompetenzen
und Kapazitäten fehlen, die zahlreichen Indikatoren zur Implementierung von Gender Mainstreaming (GeM) in
geeigneter Weise zu nutzen. Daher soll ein weiterer Schritt nun dahin gehen, die bereitgestellten Daten einer
fachgerechten genderorientierten Interpretation und Analyse zu unterziehen und diese auch weiteren Arbeitskreisen
zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise werden möglichst viele ESF-AkteurInnen gemeinsam mit
der proInnovation GmbH bei der Umsetzung des
Querschnittsziels Gleichstellung unterstützt.
Projektziele im Einzelnen:
Das Gesamtprojekt „Gleichstellung der Geschlechter im ESF in Baden-Württemberg“ hat zum Ziel, die AkteurInnen
des ESF in BW und insbesondere weitere ESF-AK bei der Entwicklung ihrer Arbeitsmarktstrategien zu unterstützen
sowie die Ausgangslage und den Handlungsbedarf hinsichtlich des Querschnittsziels Gleichstellung im ESF u.a.
mittels einer Online-Befragung unter den ESF-AkteurInnen zu ermitteln.
Das vorliegende Teilprojekt begleitet die ESF-AK in den baden-württembergischen Regionen und die ESF-AkteurInnen
auf Landesebene bei der Umsetzung von GeM insbesondere durch:
- Eine Online Befragung. Durch diese solle die Ausgangslage und der Handlungsbedarf hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter dargestellt werden. Der bereits im Vorläuferprojekt ermittelte und noch bestehende Handlungsbedarf soll durch die Online-Befragung validiert und konkretisiert werden, woraus der weitere Handlungsbedarf ersichtlich wird. Die Online Befragung wird gemeinsam von proInnovation und ifm konzeptioniert und durchgeführt.
- Unterstützung bei der Entwicklung von regionalen Arbeitsmarktstrategien im Rahmen des ESF.
- Arbeitsmarktanalysen für die AkteurInnen des ESF, insbesondere exemplarische Auswertungen für alle 44 Kreise Baden-Württembergs unter systematischer Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Strukturen.
- Weiterführung der Datenbank http://esf.uni-mannheim.de und Erweiterung dieser um zahlreiche neue Indikatoren ab 2009.
Nachhaltigkeit der Gleichstellung der Geschlechter im ESF:
Insgesamt soll sichergestellt werden, dass die ESF-AkteurInnen aller Ebenen, insbesondere die regionalen
Arbeitskreise und Träger, a) mit geschlechterdifferenzierenden Arbeitsmarktdaten und b) in nachhaltiger Weise vor
allem mit der Kompetenz ausgestattet werden, aus diesen dann ESF- bzw. gleichstellungsorientierte Strategien und
Maßnahmen zu entwickeln und auf einzelne Projekte zu transferieren.
Eine Betreuung der ESF-AK bzw. darüber hinaus weiterer ArbeitsmarktakteurInnen wird angestrebt, da der
Beratungsbedarf und die Defizite vor Ort nach wie vor bestehen.
Zudem sind die Präsentation der Ergebnisse in einem geeigneten Rahmen und die Ableitung von Handlungsempfehlungen
in Form eines schriftlichen Berichts geplant.